Storchenchronik 2021
24. August: Abschluss der Brutsaison
Heute war ich im Erlenhof und traf unsere beiden Storchenpaare auf ihren Nestern beim Pferdestall und bei der Schreinerei. Sie scheinen den regnerischen Sommer gut überstanden zu haben. Ich bin gespannt, ob das Storchenpaar oder die Störchin SM217 auch im Winter bei uns bleiben wird. Die 2-jährige Störchin aus Kaiseraugst scheint noch nie in den Süden gezogen zu sein. Wir wünschen uns ein Wiedersehen im Jahr 2022 und hoffen auf eine gute Überwinterung für unsere beiden Jungstörche Ringo und Akira, wo auch immer das sein mag (TD).
11. Juli: Auch Ringo fliegt
Ich bin neugierig, welcher Storch mich auf dem Baumhorst beim Erlenhof erwarten wird. Ein paar Meter weiter präsentiert sich mir der Storchenhorst – leer! Also hat sich in der Zwischenzeit auch Ringo in die Lüfte geschwungen. In der näheren Umgebung sichte ich keine Störche. Beim Weiher angekommen, zähle ich weiter weg auf dem frisch gemähten Feld nahe dem Schürhof 11 Futter suchende Störche. Da dürfte unsere vierköpfige Familie dabei sein. Auf dem Rückweg treffe ich noch auf einen einzelnen Storch ohne Ring in Gesellschaft von mehreren Graureihern. Er hat eben eine Maus erbeutet. Die Unglückliche baumelt am Schwanz gehalten aus seinem Schnabel und weckt Begehrlichkeiten bei einem der Graureiher. Nach einigem Hin und Her verschwindet sie dann doch im Schnabel des Weissstorchs (IR).
4. Juli: Akira ist flügge!
Bei meiner Ankunft sah ich 3 Störche in der Pferdekoppel. Schnell war klar: Einer ist ein Jungstorch mit einem noch schwarzen Schnabel. In der Koppel ist ein Misthaufen aufgeschüttet, der mit einer Plane bedeckt ist. Diese Erhöhung hat sich Storch SN 560 (Akira) ausgesucht, um das Gebiet zu überblicken. Die beiden Altvögel beobachteten das Ganze aus etwas Distanz und suchten nebenbei nach Futter. Da ich am Freitag, 2. Juli, den Eindruck hatte, die Jungstörche machten noch kaum Flugübungen, fragte ich mich, ob der Storch aus dem Nest gefallen sei. Lange musste ich nicht auf Antwort warten. SN 560 führte seinem Papa und mir vor, wie gut er schon fliegen kann. Ich vermute, dass Papa Storch «Bravo» gerufen hat! Kaum gelandet, begann er schon seine Futterkonkurrenten (Ringeltauben) zu verscheuchen. SN 561 (Ringo) stand indes noch auf dem Nest und putzte und zupfte das Gefieder. Ans Fliegen scheint er noch nicht zu denken. Nach mehr als 45 Minuten zündete SN 560 (Akira) den Turbo, drehte ein paar Schlaufen und erreichte den Horst problemlos. Es ist jedes Jahr ein schönes Gefühl, diese Augenblicke erleben zu dürfen (TD).
2. Juli: Es ist bequem im Hotel Mama
Ein Besuch bei den Störchen war überfällig. Ich wollte die Luftsprünge der Jungstörche nicht verpassen. Leider wurde ich enttäuscht. In den zwei Stunden Aufenthalt beim Erlenhof, sah ich zwei kurze Hopser. Ich hatte den Eindruck, dass Federpflege Priorität hat. Langsam werden die Schnäbel rot und es sind zwei kräftige Jungstörche herangewachsen (TD).
26. Juni: Alles in Ordnung
Bei meinem Besuch standen die beiden Jungstörche auf dem Nest. Ihr Gefieder machte einen verwaschenen Eindruck. Kein Wunder bei dem vielen Wasser, das von oben kommt. Mama Storch hatte ein Plätzchen auf dem Zaun ausgewählt. Das erleichtert die Übersicht. Papa Storch suchte in der Pferdekoppel eifrig nach Futter. Auf dem Horst bei der Schreinerei stand das zweite Storchenpaar, was mich sehr freute. Seit längerer Zeit hatte ich nur den Storchenmann gesehen. Als ich mich zurück zum Auto begab, kam Papa Storch angeflogen und landete auf dem neuen alten Horst. Zu meinem Erstaunen brachte er Zweige und Polstermaterial mit und begann das Nest zu bearbeiten. Jetzt, wo die Jungstörche den Horst besetzen, scheint Herr Storch ganz froh über einen nahe gelegenen Ruheplatz zu sein. Somit war unsere Arbeit doch nicht umsonst (TD).
14. Juni: Aufregender Tag für die beiden Jungstörche
Wird es gefährlich, stellen sich junge Störche tot. Dieses Verhalten zeigte sich eindrücklich, als Beringer Bruno Gardelli die beiden jungen Störche, sorgfältig eingewickelt in Decken, dem Horst entnahm und den Anwesenden die Flügel der Jungvögel zeigte. Noch ist ihr Wachstum nicht abgeschlossen. Weil sie mit 7 ½ Wochen noch nicht fliegen können, ist eine Beringung noch möglich. Ab einem Alter von über 8 Wochen haben die Jungstörche ihre Flugmuskulatur mit Hüpfen und Sprüngen so weit gestärkt, dass ein sich Nähern zu risikoreich wäre. Obwohl noch nicht flügge, könnten Sie „über Bord“ fallen. Bei der Beringung anwesend waren auch die Paten der beiden Teenie-Störche. Jorina und Yannick Strohm tauften Ring-Nr. SN560 auf den Namen „Akira“, Walter Geiser’s SN561 erhielt den Namen „Ringo“, Bilder siehe Rubrik „Beringung“.
23. Mai: Tapfere Storchen-Eltern
Leider hat sich meine Befürchtung bewahrheitet. Das dritte, kleinste Küken ist tot. Nachdem Toni Dürrenberger mir am Vortag meldete, er habe anlässlich eines kurzen Besuchs nur zwei Jungstörche gesichtet, wollte ich es genau wissen. Heutiger Babysitter war Vater Storch – beschäftigt mit ausgiebiger Gefiederpflege. Bei dem nassen Wetter müssen die Federn auch wirklich in Ordnung gebracht werden. Sichtlich genoss er die Sonnenstrahlen, die ab und zu den Horst erreichten. Von den Jungen sah man nur hin und wieder eine Bewegung am Nestrand. Als die Wolken noch mehr verschwanden, wurden auch die zwei Küken lebhaft. Eines der beiden fast zu sehr. Beunruhigt befürchtete ich einen Absturz, als es mit seinen kleinen Flügeln erste Flugbewegungen unternahm und arg in die Nähe des äussersten Nestrands geriet. Schon sieht man die schwarzen Federn an den Flügelrändern wachsen. So verging die Zeit und Frau Storch war nirgends mit Nahrungsnachschub zu entdecken. Ich hoffte, bei dieser Gelegenheit feststellen zu können, ob sich nicht drei Köpfe nach den Leckerbissen strecken würden. Nach einem kurzen Nickerchen und gelangweiltem Herumstehen suchte Herr Storch plötzlich mit seinem Schnabel am Boden des Horsts herum und hob immer wieder etwas Längliches hoch. Im Feldstecher sah ich, dass es sich um etwas Weiches, stoffähnliches, handelte. Und dann sah ich auch deutlich, was es war. Er packte immer wieder ein Küken am Hals und sein Köpfchen hing leblos herunter. Zuerst erwartete ich, dass er es über den Horstrand werfen würde. Das war aber nicht der Fall. Er legte es wieder hin und kümmerte sich nicht mehr darum. Wahrscheinlich braucht es eine Weile bis er versteht, dass das Küken sich nicht mehr bewegen wird. Der Rauswurf wird dann wohl bald erfolgen. Nachdem ich Gewissheit hatte, verliess ich den Ort nach einer Dreiviertelstunde. Ich hatte genug gesehen. Traurig, aber schon vor Tagen hatte ich den Eindruck, dass sich das jüngste gegen seine stärkeren Geschwister nicht durchsetzen kann. Das schlechte Wetter hat ihm wohl den Rest gegeben. Immerhin, die beiden anderen machen einen gesunden Eindruck. Die Storcheneltern trotzten dem Wetter und taten ihr Bestes. Auch das Paar auf dem Schreinerei-Horst hält es tapfer aus. Auf dieser Höhe sind die beiden dem Unbill des Wetters wohl noch mehr ausgesetzt. Ob das Paar wohl immer noch auf Nachwuchs hofft? (IR)
15. Mai: Immer wieder schlechtes Wetter
Tonis Meldung von insgesamt drei festgestellten Jungstörchen hat mich heute dazu bewogen, zum Erlenhof zu radeln. Bei meiner Ankunft stand Vater Storch im Nest und zwei Junge zeigten sich sehr quirlig. Sogar ein kurzes Schnabelklappern war von dem einen zu hören. Vom dritten Jungvogel kein Anzeichen. Schon zog wieder eine schwarze Regenfront in unsere Richtung und die ersten Tropfen fielen. Ich schwang mich aufs Rad zur Heimkehr. Vorne beim Weiher hörte ich von weitem Schnabelgeklapper und bemerkte, dass auf dem Schreinerei-Horst beide Störche anwesend waren und einen vorbei fliegenden anderen Storch begrüssten. Das musste Mutter Storch beim Anflug auf ihren Horst sein! Ich kehrte also um und radelte so schnell ich konnte zurück. Als ich beim Nest ankam, erfolgte eben der Schichtwechsel – Vater Storch verliess das Nest. Die Mutter würgte Nahrung hoch und nun sah ich beim genauen Hinschauen auch ein drittes Köpfchen. Ich hatte aber den Eindruck, dass das Kleine sich bei den dominanten grösseren nicht wirklich behaupten konnte. Da es nach eindeutiger Wetterverschlechterung aussah, verabschiedete ich mich rasch. Wir werden sehen, ob das dritte Junge wirklich überlebensfähig ist. Einerseits können die Elternstörche dank der Nässe wohl erleichtert Nahrung finden, weil der Boden weich ist und die Würmer nach oben kommen. Andererseits dürften die teilweise heftigen Wind- und Regenschauer den Jungen zusetzen und wohl am meisten dem kleinsten (IR).
14. Mai: Es zeigen sich drei Jungstörche!
Heute Morgen um 10:45 Uhr war ich beim Erlenhof. Der Storchenmann stand auf dem Nest und ab und zu guckte ein Jungstorch über den Rand. Kurzfristig waren es auch mal zwei und einmal hatte ich den Eindruck, ein drittes Köpfen gesehen zu haben. Es dauerte ca. 45 Minuten, bis Frau Storch zurückkam und vom Storchenmann mit viel Geklapper begrüsst wurde. Es dauerte nicht lange und der Storchenpapa schwang sich in die Lüfte. Mit vollem Kehlsack brachte die Storchenmama Leben in den Horst und plötzlich zeigten sich drei Jungstörche, alle etwa gleich gross. Sie bettelten und Mama verteilte das Essen schön gleichmässig. Die Jungstörche wurden rasch munter und zeigten auch ihre Stummelflügel. Bereits haben sie Manieren und bei den Eltern gelernt, dass man das Geschäftchen über den Nestrand entsorgt. Das Storchenpaar bei der Schreinerei glaubt noch immer an einen Bruterfolg. Ein Storch sitzt fast immer im Nest. Ich bin gespannt, wie lange noch. Ähnliches habe ich 2014 bei der Nepomukbrücke erlebt. Ein Schwan sass brütend 50 Tage auf den Eiern, obwohl die Brutzeit nur 35-38 Tage beträgt. Naturschützer haben sie dann erlöst. Das werden wir so hoch oben nicht können (TD)
5. Mai: Bisher zwei junge Weissstörche!
Gestern war ich am frühen Nachmittag beim Erlenhof. Ich wollte wissen, ob sich schon mehr Jungstörche zeigen oder ob uns das schlechte Wetter die Hoffnungen genommen hat. Ich musste einige Zeit warten, bis sich der erste Jungstorch zeigte. Bei meiner Ankunft stand der Storchenpapa auf dem Nest. Solange er da war, zeigte sich nur ein Junges. Nach längerer Zeit kam die Mama zurück. Die beiden Altstörche begrüssten sich mit viel Geklapper und dann flog der Storchenmann auf Futtersuche. Erst als Mama Storch allein auf dem Horst stand, zeigten sich zwei Köpfchen (siehe 16. Foto). So haben die Jungen glücklicherweise bisher dem schlechten Wetter trotzen können. Aber wie geht es weiter, wenn das Wetter nicht bald freundlicher wird? (TD)
2. Mai: Jungstorchenfeindliches Wetter
Nach dem regenreichen und kühlen Samstag und fortwährenden Regen in der Nacht auf Sonntag wollte ich heute wissen, wie es unseren Störchen geht. Bei meiner Ankunft sass das ♀ im Nest, SH 217 stand daneben und putzte sich sein mitgenommenes Gefieder. Ich hatte den Eindruck, dass es wohl allen gut geht. Ich wunderte mich etwas, dass ♂ nicht auf Futtersuche war, aber ich wusste ja auch nicht, ob die letzte Fütterung nicht vor kurzem stattgefunden hatte. Plötzlich setzte ein starker Graupelschauer ein – alle Pferde flohen im Galopp von der Weide unter die schützenden Zeltdächer, auch die Katzen brachten sich hastig in Sicherheit. Nur die Störche (und ich) waren dem Unwetterunbill ausgesetzt. Das Storchenelternpaar harrte stoisch aus – was hatte es schon für eine Alternative? – und ich suchte doch noch Schutz unter dem Dach beim Erlenhof. Wie zur Begrüssung der wieder auftauchenden Sonne klapperten die beiden Störche mit den Schnäbeln und kurz darauf erhob sich SH 217 und flog weg. Bei der Rückfahrt schaute ich hoch zum Schreinerei-Horst wo sich das übliche Bild zeigte: Zwei unzertrennliche Störche stehen zusammen im Horst (IR).
2. Mai: Der erste Jungstorch zeigt sich
Heute habe ich den ersten Jungstorch gesehen und fotografiert. Übrigens - auch die Turmfalken im Kasten nebenan haben bereits 2 Eier im Kasten (TD).
23. April: Die Jungen sind ziemlich sicher geschlüpft!
Wahrscheinlich sind die jungen Störche geschlüpft. Heute (15.00 bis 16.00 Uhr) stellte ich gegenüber den vergangenen Tagen ein verändertes Verhalten fest. Die Störchin stand im Nest, als ich ankam. Sie putzte das Nest und schluckte immer wieder etwas hinunter, wahrscheinlich Eierschalen. Zwischendurch setzte sie sich wieder, erhob sich aber innert einer halben Stunde drei Mal. Jedes Mal warf sie Material (verschmutztes Moos?) „über Bord“ und machte sich immer wieder mit dem Schnabel am Nestboden zu schaffen. Zwischendurch besuchte das Männchen kurz das Nest und es gab eine sehr liebevolle Begrüssung inkl. ausgiebigem Klappern. Er verabschiedete sich aber relativ schnell wieder. Fast sah es so aus, als wollte er sich nur kurz vergewissern, dass es Mutter und Kind gut geht. Nach einer Dreiviertelstunde erschien er von neuem und übernahm das Nest. Bevor die Störchin das Nest verliess, stand sie eine kurze Weile ganz am Horstrand, fixierte ihren Partner, als ob sie sagen möchte: „Sieh mal an, was wir zusammen zustande gebracht haben!“. Offenbar hat aber in seinen Augen die Störchin zu wenig geputzt. Auf jeden Fall warf der Storchenmann sehr aktiv immer wieder Material über Bord und schluckte auch ganze Moos- oder Wurzelhappen (?). Nur einmal hatte ich kurz den Eindruck, als würde er etwas hervorwürgen. Dann nach etwa einer Viertelstunde setzte er sich endlich. Das zweite Storchen-Paar stand bei meiner Ankunft sehr verliebt im Schreinerei-Horst. Später flogen sie zusammen aus, um auf dem frisch geackerten Feld nach Nahrung zu suchen (IR).
22. April: Der Schlupf steht kurz bevor
Ich war heute längere Zeit beim Erlenhof und habe die Störche beobachtet. Das neue Paar scheint sich gut zu vertragen und sie gehen meistens gemeinsam zur Futtersuche auf der kleinen Wiese oberhalb des Hauses «Storchennest». Junge wird es wohl kaum geben.
Auch unser langjähriges Storchenpaar scheint sehr harmonisch zu leben. Dem Verhalten nach sind sie noch am Brüten, doch ich vermute, dass der Schlupf kurz bevor steht (TD).
18. April: Murphys Gesetz bzw. Zufälle gibt es
Als ich um 10.30 beim Schreinereihorst ankam, war kein Storch zu sehen. Also ging ich weiter zu unserem Storchenpaar. Der Storchenmann stand im Nest und baute ein paar Äste ein, die Störchin war am Brüten. Der Storchenmann flog weg und als ich wieder Sicht auf den Schreinereihorst hatte, standen zwei Störche drauf. Schnell begab ich mich in eine gute Position und konnte über dem Metallrand einen Teil der Ringnummer sehen ....217. Das muss unser Storchenmann sein, der ein Doppelleben führt, dachte ich mir... Nach einer Weile bestieg der unberingte Storch den beringten (.. 217). Das war nun doch echt stark. Ist unser Storchenmann wirklich schwul, fragte ich mich höchst erstaunt?? Als der beringte Storch wegflog, verfolgte ich ihn. Er landete auf der Wiese gegenüber dem neuen Pavillon. Nun gelang es mir, den Ring genau abzulesen und musste herzlich schmunzeln. Auf dem Ring stand HES SM217. Unser ♂Storch hat indessen die Ring-Nr. HES SH217 - wenn das nicht Murphy ist! Also war die Welt wieder in Ordnung. Zuhause fand ich anschliessend heraus, dass die neue Störchin mit Ring HES SM217 im Jahr 2019 in Kaiseraugst beringt worden ist. Da sie erst 2-jährig ist, finden zwar Paarungen statt, doch mit grösster Wahrscheinlichkeit wird es noch keine Jungen geben. Störche sind mit ca. 4 Jahren geschlechtsreif (TD).
16. April: Noch nicht geschlüpft
Ein harmonisches Bild bot sich mir heute bei meinem kurzen Besuch beim Pferdestall-Horst. Mutter Storch sass auf den Eiern, ihr Partner stand daneben und machte einen etwas gelangweilten Eindruck. Kurz darauf stand sie auf, drehte die Eier und setzte sich wieder. Mit einem Schlüpfen der Jungen darf in den nächsten Tagen gerechnet werden. Es ist also erhöhte Aufmerksamkeit angebracht. Glücklicherweise sagen die Wetterprognosen etwas mildere Temperaturen voraus. Das lässt uns hoffen, dass die Körperwärme der Eltern genügend Schutz bietet für die Jungstörche in ihren Daunen. Der einsame Junggeselle auf dem Schreinerei-Horst wartet immer noch auf eine Partnerin. Er hält hartnäckig den Horst besetzt und macht sich klappernd bemerkbar, sobald ein fliegender Storch in die Nähe kommt (Aussage einer Gärtnerin des dortigen Schrebergartens) (IR).
8. April, 18 Uhr: Was geschieht hier?
Im Schreinereihorst sitzt ein Storch, als ob er brüten würde... (GB)
8. April, 15 Uhr: Kontrolle
Nach ein paar Tagen Unterbruch fuhr ich heute zur Kontrolle zum Erlenhof. Der Schreinereihorst war nicht besetzt. Von weitem bemerkte ich, dass auf dem Pappelhorst ein Storch aufrecht stand. Beim näherkommen setzte er sich und brütete weiter. Wahrscheinlich hatte er gerade die Eier gekehrt. Ich hatte die Gelegenheit, eine kurze Unterhaltung mit Walter Schluep, Mitarbeiter des Erlenhofs, zu führen. Er bestätigte, dass sich nach wie vor ein dritter Storch auf dem Schreinereihorst befände und sich immer wieder mit Schnabel klappern bemerkbar mache. Wahrscheinlich hoffe er immer noch auf eine durchziehende nicht liierte Störchin. Ich blieb noch etwas in der Erlenhof-Umgebung, sichtete aber nebst dem brütenden keinen zusätzlichen Storch. Laut Aussage Walter Schluep soll in Therwil gerade ein Feld gepflügt werden und eine ganze Anzahl Störche würden sich im Moment dort aufhalten (IR).
5. April: Schreinereihorst immer noch besetzt
Heute landete ein Storch unter grossem Klappern auf dem Schreinereihorst und stocherte an der Unterlage. Der Horstboden ist zu einem Drittel nicht aufgefüllt. Während der folgenden halben Stunde landete kein weiterer Storch. Beim alten Pappelhorst wird weiter gebrütet (GB).
30. März: Amouröses Abenteuer der Storchenmutter?
Nach der spannenden Meldung von gestern bin ich heute Nachmittag zum Erlenhof gefahren, um mit eigenen Augen zu sehen, was vor sich geht. Angetroffen habe ich folgende Situation: Im alten Horst auf der Pappel war einer unserer Störche am Brüten. Auf der Wiese suchte ein zweiter Storch nach Futter, aber zu weit weg, als dass ich einen Ring hätte erkennen können. Plötzlich flog er auf, aber entgegen meiner Annahme, dirigierte er sich nicht in Richtung Pappel-Horst beim Pferdestall, sondern in die andere Richtung und… flog auf den Schreinereihorst, wo er von einem anderen Storch mit Schnabelklappern begrüsst wurde. Eine ganze Weile standen die zwei da oben beieinander. Meine Suche mit Fernglas nach einem vierten Storch in der Umgebung blieb erfolglos. Plötzlich flog der eine Storch vom Schreinereihorst wieder weg in Richtung Weiher, wo er für meine Sicht eine Weile verborgen blieb. Ich stellte mir vor, dass er dort vielleicht nach Zweigen für das Nest suchen könnte und begab mich mit dem Rad dahin. Als ich ankam, tauchte der Storch eben aus der Weihermulde auf und ich konnte erkennen, dass er keinen Ring trug. Er suchte weiter nach Futter und flog nach einer Weile nicht in Richtung Schreinereihorst zurück, sondern zum bebrüteten Nest, wo er, bzw. sie, ebenfalls mit Schnabelklappern empfangen wurde! Es handelte sich also um unseren Mutterstorch, welcher das Männchen beim Brüten ablöste und zwischendurch mal rasch mit einem anderen flirtete. SH217 blieb bei ihr im Nest stehen. Nun frage ich mich, ob es sich beim Storch auf dem Schreinereihorst um den
zurückgekehrten Rivalen handeln könnte, mit welchem das Weibchen bei der Ankunft am 18. Februar den neuen Horst auf dem Pferdestall bezogen hatte und welcher von SH217 bei seiner Rückkehr am 22. Februar vertrieben wurde. Dies alles spielte sich innerhalb ca. einer Stunde ab. Einen vierten Storch konnte ich nie erblicken. Immerhin nehme ich an, dass der Bruttrieb in der Zwischenzeit genügend ausgeprägt ist, so dass das Weibchen den Annäherungsversuchen eines Rivalen von SH217 widersteht, der zudem nicht mal ein gepolstertes Nest anbieten kann. (Wir erinnern uns an das Jahr 2017, in dem das Weibchen plötzlich auf Nimmerwiedersehn verschwand und SH217 die ganze Brutsaison verlassen in seinem Revier blieb...). Als ich den Ort verliess, sass der dritte Storch immer noch im Schreinereihorst. Es bleibt also spannend (IR).
29. März: Zwei neue Störche?
Ich komme gerade vom Erlenhof. Einen Storch habe ich auf dem Schreinereihorst auch gesehen. Ein zweites Paar im Erlenhof wäre wunderbar (DiP).
29. März: Ein zweites Storchenpaar beim Erlenhof?
Die Meldung von Gerhard Brunner (GB) lässt unsere Herzen höher klopfen: Beim Erlenhof scheint sich ein zweites Paar eingefunden zu haben. Das neue zweite Paar steht auf dem künstlichen Horst östlich der Schreinerei (beim Dorfbach). Falls sie sich einig sind, fehlt nur noch das Nistmaterial.
26. März: Die Störche brüten
Nach längerer Zeit habe ich heute dem Erlenhof einen Besuch abgestattet. Die Störche scheinen am Brüten zu sein. Mehrheitlich ist es der Storchenmann, der auf den Eiern sitzt. Das Weibchen ist oft unterwegs um Futter zu suchen. Wann sie mit der Brut begonnen haben, weiss ich nicht. Das Paar hat das Nest schön ausgebaut und es sieht sehr solide aus. Bei den Wasserlöchern sind Schwarzkehlchen und Goldammer zurückgekehrt (TD).
Der Brutverlauf dürfte zeitlich demjenigen von 2020 ähneln. Brutbeginn 2020: 17. März, Schlüpfen 2020: 19. April (Anmerkung IR).
12. März: Der Nestausbau geht weiter
Ich (IR) traf die beiden Störche heute Futter suchend auf der Wiese vor dem Pferdestall an. Nach einer gewissen Zeit flog ♂SH217 mit vollem Schnabel auf den Pappelhorst und polsterte das Nest mit dem mitgebrachten Material. Etwas später folgte das Weibchen, ebenfalls mit Nistmaterial im Schnabel. Im Gegensatz zum Männchen flog sie aber eine Schlaufe hinter dem Pferdestall durch, wohl um einen besseren Anflug zum Nest zu haben. Rings um den jetzt benutzten Horst sind Äste gewachsen, die den Anflug erschweren. Trotzdem hat das Storchenpaar als Nistort definitiv die Pappel gewählt und nicht einer der neuen komfortableren Dachhorste mit freiem Anflug.
7. März: Doch nicht aufs Dach
Eben hatte ich (IR) die Meldung an das Wochenblatt abgeschickt, dass unser Reinacher Storchenpaar wieder glücklich vereint und der Umzug auf das Dach problemlos erfolgt sei. Weil seit dem 22. Februar doch einige Zeit vergangen war, beschloss ich, die Störche beim Erlenhof zu besuchen. Überraschung! Beide befanden sich zufrieden im Horst, aber nicht etwa auf dem Dach, sondern auf der Pappel! Das Paar hatte den zweiten unteren Weidenhorst bezogen, welcher anlässlich der Neuinstallation nicht weggeräumt worden war, da in all den Jahren unbenutzt. ♂SH217 hatte sein Weibchen zurückerobert und sah keinen Grund, in den komfortableren Dachhorst umzuziehen. Sein gewohnter Standort ist der Baum, basta. Nun sind die neuen Horste wieder verwaist, es sei denn, sie werden von ziehenden Störchen entdeckt und besiedelt.
22. Februar: Ankunft von SH 217
Welch freudige Überraschung! Nach vergeblicher Suche nach dem Mauerläufer bei der Burgruine Pfeffingen und den Felsen in Grellingen machten Ge, IR und DiP noch einen Abstecher zum Erlenhof. Bei der Ankunft sahen wir auf Anhieb zwei Störche beim Futter Suchen auf der Wiese unter dem Horst. Die Spannung stieg, als wir mit dem Feldstecher feststellten, dass einer davon einen Ring trägt. Durch Fabios Fernrohr war undeutlich, aber sicher zu erkennen – es ist SH 217! Das Storchenmännchen muss gestern oder heute angekommen sein und seinen unberingten Rivalen in die Flucht getrieben haben. Unser Reinacher Storchenpaar ist wieder vereint! Wir warten gespannt, was kommen mag.
18. Februar: Ein neues Storchenpaar?
Ein zweiter Storch hat sich eingestellt. Das Paar scheint komplett. Es freut uns zwar, dass der umplatzierte Horst gleich Anklang gefunden hat, aber auch beim zweiten Storch handelt es sich nicht um ♂SH217. Wir sind besorgt und warten weiter, was sich noch ereignen wird.
16. Februar: Erste Aufregung
Heute erhielten wir vom Erlenhof die Meldung, dass ein erster Storch auf dem neuen Horst eingetroffen sei. Sofort überprüfte TD die Situation und stellte fest, dass es sich um ein Individuum ohne Ring handelt. „Unser“ Weibchen der vergangenen Brutsaisons? Wo aber bleibt ♂SH217?.
8. Januar: Zwei neue Nester für die Störche
Seit dem Jahr 2016 sind auf dem Pappel-Horst beim Erlenhof 5 Jungstörche von unserem Storchenpaar SH217 (♂)/ohne Ring (♀) aufgezogen und flügge ins Leben entlassen worden. Leider ist Pappelholz nicht sehr langlebig. So befürchtete der Erlenhof seit längerem, dass der Horst tragende Stamm früher oder später zusammenbrechen könnte. Seitens des Erlenhofs war klar, dass bei einer Fällung der Pappel der Storchenhorst an einem alternativen Standort in der Nähe wieder angeboten wird. In Gesprächen mit Verwaltung, Landwirtschaft und dem VNVR wurde das Dach des Pferdestalls als günstigen Standort ausgemacht. Der freie Anflug ist gewährleistet, ebenso die Nähe zum alten Horst. Zu unserer Freude schlug der Erlenhof das Anbringen von sogar zwei neuen Nestern vor. So erstellte die Erlenhof-Schlosserei während des Winters zwei Horst-Gestelle und unser Storchenvater Toni Dürrenberger baute zusammen mit seinem Bruder die Holzplattformen für die Weidenhorste. Heute nun wurden die beiden Nester zeitgerecht auf dem Dach montiert. Aus Dankbarkeit für den Rettungseinsatz beim Baustellengraben Trinkwasserleitung an der Hohlen Gasse, wo VNVR-Freiwillige während 12 Tagen Hunderte Amphibien aus der Grube retteten, haben wir vom Wasserwerk Reinach und Umgebung einen namhaften Beitrag an die Kosten für den Storchenhorst-Umzug erhalten. Zusammen mit dem Budgetbeitrag des VNVR, mit Hilfe des Erlenhofs und dem Freiwilligeneinsatz von Familie Dürrenberger konnten so für unsere Störche gleich zwei neue Nester finanziert werden. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Wir hoffen nun auf die Wiederkehr unseres Paares in naher Zukunft und auf einen komplikationslosen Umzug. (IR)
Legende:
TD Toni Dürrenberger
DiP Fabio Di Pietro
IS Ines Schauer
IR Irene Rüegg
Verein für Natur- und Vogelschutz Reinach
Herrenweg 32
CH-4153 Reinach, Basel-Landschaft
+41 61 712 55 06